2019 Spuren

Spuren

Heiko Klohn
13.9.-6.10.2019
Vernissage: 13.9.2019, 19:30 Uhr
Neben neuen Zeichnungen und Mischtechniken sind Klohns „Arbeitsunterlagen“ ein wesentlicher Bestandteil der Ausstellung. Die auf Karton und Papier entstandenen Arbeitsspuren, Farbversuche, Schnittlinien, Notizen und Skizzen werden durch den ständigen Gebrauch verwischt, übermalt oder ergänzt. Einige davon entwickeln sich zu eigenständigen Bildern, in denen man Hinweise auf andere Arbeiten der Ausstellung finden kann.

Der Bleistift ist sein Medium. Durch ihn lässt Heiko Klohn an den Prozessen des Formulierens und des Entstehens seiner Bilder Teil haben. Deswegen denkt und arbeitet der Dachauer Künstler in Themenkomplexen und erfindet dafür ständig neue Verfahren bildnerischen Erzählens. Der aktuelle Zyklus trägt den Titel „Spuren“. Die Ausstellung wird in der Galerie der Künstlervereinigung Dachau (KVD) am Freitag, 13. September, 19.30 Uhr eröffnet. Die Vernissage in der Kulturschranne in der Dachauer Altstadt ist Teil der Langen Nacht der Offenen Türen

Spurensucher wie der Philosoph Ernst Bloch (1885- 1977) entdeckten im nur scheinbar Nebensächlichen zentrale Sinnfragen. Viele seiner aktuellen Zeichnungen hat Heiko Klohn ebenfalls beiläufig begonnen. Irgendwann komponierte er die daraus resultierenden Splitter zu bildnerischen Ideen aus Anekdoten, Bildfragmenten, Auszügen von Liedtexten und Zitaten.

Diese Spuren führen in Form von Kaleidoskopen in eine Zeit zurück, als die heute aktuell bedrängenden Fragen erstmals weltweit debattiert wurden. Bereits Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts warnte der Club of Rome, ein Zusammen-schluss der damals wichtigsten Wissenschaftler,  vor einer  Klimakatastrophe.

Diese Spurensuche führt zu der Frage, ob und wie  tradierte Muster des Denkens und politischen Handelns den jungen Generationen überhaupt noch helfen können, Zukunft zu gestalten. Damit nimmt Heiko Klohn im Alter von fast 65 Jahren die Fragen seiner eigenen Jugend wieder auf.

Parallel zu den „Kaleidoskopen“ zeigt Heiko Klohn Bilder, in denen die Leere zum eigentlichen (grafischen) Thema wird. Zwar kreisen die bildnerischen Motive  und Metaphern – eine zerknitterte Plastikflasche, ins Irre drehende Maschinen oder der Ich-Berg –  um die Semantik von Gefahr und Gefährdung.  Entscheidend aber ist der Raum, der in der zeichnerischen Gebärde entsteht. Er ist offen.

In dieser Qualität liegt Heiko Klohns große Kunst des Zeichnens: Ein Kind spielt. Eine Schattenlinie kreist über ihm. Das Kind steht in einem Raum zwischen Irgendwo und Nirgendwo. Der Betrachter befindet sich unmissverständlich und ausdrücklich in der Rolle des Wahrnehmenden.

In der Galerie der Künstlervereinigung Dachau eröffnet er eine Spurensuche als eine Entdeckungsreise für neue Sichtweisen und Perspektiven. 

Darüber verhandeln zurzeit Heiko Klohns Elefanten, die auf Wandflächen Teil des aktuellen KVD-Projekts  „Raus“  sind.  Die Originalzeichnung ist von Freitag, 13. September, an in der KVD-Galerie zu sehen.