23 | Simona De Fabritiis, Stephanie Olszewski

Extravivarium
Simona De Fabritiis, Stephanie Olszewski

Zwei Körper gehen innerhalb einer transparenten Membran den ewigen, zeitlosen Fragen über den menschlichen Wesenskern nach, wie sie nur jetzt und heute gestellt werden können, und stülpen dabei das Innere nach außen und das Äußere nach innen. Die Membran ist nur gedacht, und dabei nicht weniger wirklich als das Neuronengefeuer in den Hirnwindungen des Betrachters während der Erkenntnis, dass Alles nur geträumt ist. Die Zelle, der Mikrokosmos, eine Heterotopie für die Psyche, die dazu verhilft, sich der verschmelzenden Dynamik zwischen Innen und Außen bewusst zu werden – sie schafft eine gewisse Distanz, ein Auszoomen zugunsten einer multi-perspektivischen Betrachtungsweise, eine Spiegelkammer für einen wilden, unendlichen Rückkopplungsmechanismus jenseits aller Dualismen.
Gerüstet mit einer Ästhetik radikaler Sensibilität und zartester Dringlichkeit werden vermeintliche Gegensätze, Traum und Wirklichkeit, Verkrustungen und frische Wunden zu Potentialen – Schatzkammern, aus denen es zu schöpfen gilt. Der Mensch wird zum Tier, Gott, Schatten,… Held, Prozessor und Bestie,… zur Singularität, Mutter, Erde, Mikrobe. Zum Anderen.

Simona De Fabritiis und Stephanie Olszewski sind KünstlerInnen, die seit dem 26.03.2018 um etwa 7:24 Uhr manchmal zusammen arbeiten, viel zusammen spielen, und sehr viel zusammen besprechen. Sie sind immer auf der Suche nach dem Idealzustand. Das kann sich hin und wieder reudig anfühlen oder eher mondän; immer aber wie eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt.