6 | Margot Krottenthaler
Ein Bildstock, in Bayern auch Marterl genannt, ist als religiöses Kleindenkmal an Wegen und Kreuzungen zu finden und enthält meist ein Kruzifix oder das Bild eines Heiligen. Er lädt den Vorbeigehenden ein, einen Moment anzuhalten, um innezuhalten und das Bild zu betrachten. Margot Krottenthaler füllt solche traditionellen hölzernen Marterl mit ungewohnten Bildinhalten. Ihre Marterl würdigen die Abbilder ihrer eigenen ‚Hausheiligen‘ wie Picasso, Louise Bourgeois, Joseph Beuys, Frida Kahlo, Christoph Schlingensief u.a. Ausnahmslos handelt es sich um bereits verstorbene KünstlerInnen von Rang, deren Biographien Brüche aufweisen, die mit gesellschaftlichen Gegebenheiten rangen oder einer belastenden Vergangenheit. Die aufwändig handgefertigten Marterl holen die Berühmtheiten aus der digitalen Bilderflut des World Wide Web wieder zurück in die analoge Welt, wo sie nun gleichermaßen öffentlich sind.
Vita
1965 | in München geboren, auf dem Land aufgewachsen |
1981‑1986 | Studium am Staatsinstitut zur Ausbildung Pädagogischer Assistenten, Augsburg |
1989-1992 | Ausbildung zur Grafikdesignerin, Städtische Berufsfachschule für Grafik und Werbung, München |
seit 1995 | freischaffende Grafikerin |
2010 | Mitglied der Künstlervereinigung Dachau e.V. |
2013 | Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler München und Oberbayern e.V. |
Website: | www.margot-krottenthaler.com |